OK-Oskar Kokoschka

von Miguel Bejarano Bolívar, Eva Lajko und Gabriele Bernstein

Ein Theatertanztraum um Oskar Kokoschka

OK handelt von der außergewöhnlichen und zerstörerischen Liebe zwischen dem exzentrischen Maler Oskar Kokoschka und seiner Muse Alma Mahler. Beide, zum Narzissmus neigende Liebende, warn in wilder, quälender, rasch scheiternder Leidenschaft miteinander verbunden.

OK landet im 1. Weltkrieg in der Klinik von Dr. Neuberger, einem Psychologen, nachdem er wegen seiner Kopfverletzung in Schweden in Behandlung war. Im Fiebertraum zieht seine Beziehung zu Alma Mahler an ihm vorbei. Seine Theaterstücke, seine Erinnerungen, seine Gefühle werden in Fließenden Übergängen traumartig ineinander verwoben, wobei erinnerte Textfetzen sich den Handlungen entgegenstellen. Auch Texte und Musik seiner Zeitgenossen, die sein Gehirn gespeichert hat und die im Zusammenhang mit ihm oder Alma stehen, werden expressionistisch und voll Kraft zu einem Kaleidoskop neu zusammengesetzt.

OK handelt von der extremen Leidenschaft einer zerstörerischen Liebe, die aber auch leichte und sogar lustige Seiten haben kann.

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Über Alma und Oskar

Alma, geborene Schindler (1879 bis 1964), die Männersammlerin, umgarnte vor allem Maler, Musiker und Dichter. Sie war Muse und Megäre. Sie heiratete mit 22 Jahren den Operndirektor und viel älteren, umstrittenen Komponisten Gustav Mahler und wurde nach dessen Tod Geliebte des Malers Oskar Kokoschka (1886 bis 1980), der als „Oberwildling von Wien“ verschrien war. In seinem Frühwerk, geprägt vom linearen Stil der „Wiener Secession“, erlangte er besonders aufgrund seiner Mitarbeit an der Zeitschrift „Sturm“ bereits früh internationale Anerkennung als bedeutender Vertreter des Expressionismus.
1912 hatten sich Kokoschka und die Komponisten witwe Alma Mahler, kennengelernt, als er gebeten wurde sie zu porträtieren.
Vierhundert Liebesbriefe hatte der exzentrische Maler der um acht Jahre älteren Geliebten geschrieben und schuf bis zum Ende der Liaison im Jahr 1915 etwa 450 Zeichnungen und Gemälde, die in Zusammenhang mit Alma und seiner Passion für sie stehen.
Er, der fast mittellose Maler, und die durch Erbschaft wohlhabende Witwe kamen nicht voneinander los. Sie verstrickten sich. Eine Eifersucht, gegründet auf einer panischen Angst vor Einsamkeit, war fast pathologisch. Er kontrolliert sie Tag und Nacht und sie brauchte die Bewunderung vieler Männer. Sie wollte sich in keinen Käfig sperren lassen.

Artikel Kakadu, März 2012

Alma und Oskar

Anfang des Jahres 1912, also genau vor hundert Jahren haben sich die Komponistenwitwe Alma Mahler und der junge, sieben Jahre jüngere Maler Oskar Kokoschka kennen gelernt.
Er hatte kurz vorher einen Skandal entfacht mit der Aufführung seines Stückes „Mörder, Hoffnung der Frauen.“
Alma und Oskar hatten sich gegenseitig etwas zu bieten, einer konnte beim anderen starke sexuelle Begierden auslösen.
Alma war selten von jemandem aus der Bahn geworfen wie von Oskar. Über Liebe schrieb er später:
… die Anziehungskraft ist so stark, dass selbst die Leidenschaft sprachlos bleibt und dass man jedes Wagnis riskiert, jede Torheit mit einem Achselzucken quittiert, um ein Lächeln des Idols oder Worte, wie man sie von sterblichen Lippen nie vorher gehört hat, zu erhaschen….“ Es entwickelte sich ein amour fou, bei der es vor allem auch eine große Eifersucht gab, von beiden Seiten.
Oskar hatte auch große Verlustangst.“ Bitte sei glücklich, aber entferne Dich im Herzen nicht von mir, weil wir getrennt sind. Ich bin, was du bist; wenn du nicht bei mir bist, bin ich niemand, bin ich ohne eine Welt.“
Drei Jahre dauerte das Auf und Ab ihrer Beziehung. Einen Schlag erhielt Oskar, als Alma ein gemeinsames Kind abtrieb. Seinen Schmerz darüber verarbeitete er in vielen seiner Bilder.
Oskars Mutter beunruhigten die Gefühle ihres Sohnes in zunehmendem Maße. Sie schrieb Alma einen Drohbrief, in dem sie erklärte, ihr Sohn könnte eine große Zukunft haben. Wenn sich das nicht bewahrheiten sollte, dann wäre das einzig und allein Alma anzulasten. Maria Kokoschka forderte Alma auf, ihren Sohn bis zu einem bestimmten Datum freizugeben. Andernfalls würde sie sie erschießen.
Alma Mahler hatte wenig Freundinnen, eine davon war Lilli Lieser, eine wohlhabende Frau, die einen viel aufwändigern Lebensstil pflegte, als Alma. Mit ihr verreiste Alma des Öfteren. Lilli begehrte Alma und versuchte ihr Oskar auszureden.
Während des Krieges wurde Oskar am Kopf stark verletzt. Es entwickelte sich das Gerücht, Oskar sei gestorben. Alma fuhr schnurstracks in sein Atelier und nahm einen großen Teil ihrer Briefe an sich und einige von Oskars Bildern. Sie heiratete Walter Gropius, weil sie ein Kind von ihm erwartete.
Nach dem Krieg ließ Oskar sich eine Puppe nach dem Vorbild von Alma bauen und nahm sie überall hin mit, sogar in die Oper.

AUFFÜHRUNGEN :
9./10./11. März 2012 im Theater im Viertel, Landwehrplatz 2, 66111 Saarbrücken

PREIS :
auf Verhandlungsbasis

ENSEMBLE :

Miguel Bejarano Bolívar
Der Kolumbianer Miguel Bejarano Bolívar ist freischaffender Schauspieler. Seit 1979 spielte er in verschiedenen Theatergruppen in Südamerika und Europa. Von 1993 bis 2000 arbeitete er mit der Theatergruppe Papaya Partia in interkulturellen Projekten und Produktionen in Deutschland. 2001 Mitbegründer des MusikTANzTHeater-Laboratoriums MUTANTH. Seitdem zahlreiche künstlerische und pädagogische Projekte in der Großregion Saar-Lor-Lux.

Eva Lajko
Sie erhiet ihre Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 2000 lebt sie in Saarbrücken und freischaffend al Tänzerin, Choreografin und Pädagogin in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Gemeinsam mit Miguel Bejarano Bolívar gründete sie 2001 das MUsikTANzTHeater-Laboratorium MUTANTH, mit dem sie in Saarbrücken zahlreiche Musiktanztheaterproduktionen mit verschiedenen Künstler*innen aus unterschiedlichen Kunstsparten verwirklich hat. Desweiteren unterrichtet sie Kinder in Tanztheater an Schulen und Kindergärten. Seit 2009 leitet sie die Berufsbegleitende Ausbildung im Chladek®-System in Wien.

Gabriele Bernstein
Hat das Diplom als Schauspielerin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover gemacht. Sie hatte Engagements am Staatstheater Saarbrücken, Nationaltheater Mannheim, Stadttheater Essen. Sie ist tätig als freie Regisseurin, Schauspielerin, Sängerin, Sprecherzieherin und aus der Freien Szene Saarbrückens nicht mehr weg zu denken.